In der Elektroverteilung eines einfachen Wohngebäudes gibt es praktisch keine Energiesparmöglichkeiten. In komplexeren Elektroverteilanlagen gibt es aber einige Möglichkeiten, um Kosten und Energie einzusparen.
Um die Netzkosten tief zu halten, verrechnen die Elektrizitätswerke grösseren Kunden nebst der Grundgebühr und der bezogenen Wirkarbeit (kWh) auch die Spitzenleistung (kW) und die einen bestimmten Anteil (etwa 50 %) der Wirkarbeit übersteigende Blindarbeit (kvarh), den sogenannten Blindstrom. Der Kunde kann mit einer Blindstromkompensationsanlage die Blindstromverrechnung vermeiden. Die Spitzenleistungskosten kann er durch ein Lastmanagement etwas reduzieren.
In Schaltschränken für eine Anlagen- oder Maschinensteuerung stecken oft auch Energiesparmöglichkeiten. Besonders interessant sind Schaltschränke mit Lüftungs- oder Kühlanlagen, denn die lassen grosse Wärmeverluste vermuten.
In der Schweiz ist die übliche Drehstromnetzspannung 400 V, 50 Hz. Teilweise gibt es ganze Betriebe oder auch nur Anlagenteile welche mit 500 V, oder 690 V betrieben werden. Daneben gibt es Notstromversorgungsnetze welche über einen Generator (dynamische Umformer) oder eine Leistungselektronik (statischer Umformer) betrieben werden. Die damit beabsichtigte unterbruchsfreie Notstromversorgung (USV) verursacht erhebliche Verluste und Kosten.
Kabelverluste
Je dicker ein Kupferkabel ist, desto geringer ist sein elektrischer Widerstand und somit auch der Wärmeverlust, wenn es von Strom durchflossen wird. Üblicherweise legt man den erforderlichen Kabelquerschnitt anhand der zulässigen Kabelerwärmung aus, welcher sich durch den maximalen Dauerstroms (Sicherung) ergibt. Es geht also um die Vermeidung eines Brandfalles. Aus der Sicht der wirtschaftlichen Energieeffizienz kann man die Mehrkosten für ein dickeres Kabel mit den dadurch vermiedenen Wärmeverlusten vergleichen. Die wesentliche Grösse ist dabei die Dauer der Strombelastung. In einem Haushalt gibt es kaum Stromverbraucher, welche über längere Zeit viel Strom beziehen. In der Industrie kommt das aber schon vor, wie zum Beispiel bei Lüftungsanlagen und Pumpen, welche rund um die Uhr laufen.