In einer Trockenkammer wird bei Temperaturen von 50 bis 70 °C das Holz einem trockenen Klima ausgesetzt und so die Feuchtigkeit entzogen. Dabei muss aufgepasst werden, dass das Holz nicht nur aussen trocken wird (Verschalung, Risse). Wenn das eintritt (dauernde Überwachung), muss Wasser in die Kammer eingespritzt werden, um die äussere Holzschicht wieder durchlässig zu machen.

Die Trockenkammern laufen oft 8000 Stunden pro Jahr. Die notwendige Wärme wird in der Regel von den reichlich vorhandenen Holzabfällen über eine Holzheizung geliefert.

holztrocknen
Schnitt durch eine Holztrockenkammer.
100% Elektrische Energieaufnahme
25% Verluste in den Elektromotoren
35% Verluste in den Ventilatoren
25% überflüssige Belüftungsleistung
15% Nützliche Belüftungsleistung

Energiefluss eines Umluftventilators mit einer Leistung von 1,1 kW einer Holztrocknungsanlage mit 12 Ventilatoren. (Quelle: 8 Energieanalysen von Gloor, 1996)

Kennzahlen

Vergleichsgrösse Durchschnitt Zielwert
Ventilatorleistung pro m³ Kammervolumen 150 W/m³ 100 W/m³
Elektrische Energie pro m³ Fichtenholz 30 kWh/m³ 15 kWh/m³

Spezifische Grössen bei der Holztrocknung. (Quelle: 8 Energieanalysen von Gloor, 1996)

Energiesparmassnahmen

Prozess Massnahme Bemerkungen
Luftumwälzung In der ersten Trocknungsphase bis etwa 25% Holzfeuchte spart eine hohe Luftgeschwindigkeit (etwa 2,5 m/s) Energie und Zeit. Unter 25% Holzfeuchte kann aber die Geschwindigkeit erheblich reduziert werden, ohne dass dadurch ein Qualitäts- oder Zeitverlust entsteht. Viele Betreiber haben eine Einrichtung dazu, benutzen diese aber aus vermeintlicher Produktivitätseinbusse nicht. Ein Nachrüsten dieser Funktion zahlt sich meistens innerhalb eines Jahres zurück. Die Umluftventilatoren benötigen bei einer Drehzahl von 65% nur noch 30% der Leistung. über die ganze Trocknungszeit spart man damit rund 50% an Elektrizität ein. Bei 6 Ventilatoren mit 1,5 kW ergibt das über 8000 Stunden eine Einsparung von 36'000 kWh (rund 7000 Franken).
Sortiment Für einen optimalen Holztrocknungsprozess ist eine Beladung mit gleicher Holzqualität (Holzart, Holzstärke, Anfangs- und Endfeuchte) erforderlich. Bei der Stapelung ist darauf zu achten, dass die Luft ungehindert durch die Stapel strömen kann. Unterschiedliche Sortimente werden besser in mehreren kleineren Kammern getrocknet. Das spart Zeit und Energie und verbessert die Trocknungsqualität.
Betrieb Für die Qualitätssicherung bei der Holztrocknung sollten die Sensoren (Temperatur und Feuchte) regelmässig überprüft werden. Mit einem Stromzähler könnte auch die Funktion der Umluftventilatoren überwacht werden. Ein Protokoll über jede Trockencharge und ein dauerndes Optimieren ist der Schlüssel zu einer hohen Qualität, Produktivität und Energieeffizienz.
Freilufttrocknung Wenn es möglich ist, sollte frisch gesägtes Holz in gut durchlüfteten und vor Nässe geschützten Stapeln natürlich vorgetrocknet werden. Vom März bis zum August trocknet das Holz etwa dreimal schneller als im Herbst.
Umwälzpumpen Die Umwälzpumpe für das Heizregister muss nur laufen, wenn Wärme benötigt wird oder Frostgefahr besteht. Für eine Trockenkammer mit 300 kW Heizleistung reicht eine 300 Watt Umwälzpumpe. Eine 1 kW Umwälzpumpe kostet keine 1000 Franken und verbraucht rund 8500 kWh (1900 Franken) Strom pro Jahr.
Heizleistung Bei knapper Heizleistung und mehreren Trockenkammern sollte auf gestaffeltes Betreiben der Anlagen geachtet werden. In der ersten Trockenphase wird am meisten Wärme benötigt. Mit einer Verlängerung der Aufheizphase kann auch Heizleistung gespart werden. Vor der Anschaffung einer grösseren Heizung ist der Einsatz einer Abwärmenutzung (die Kammerabluft erwärmt die Zuluft) zu prüfen.
Spitzenleistung In Betrieben mit grossem Trockenkammervolumen können die Ventilatoren über eine automatische Lastoptimierung kurzfristig langsamer laufen gelassen werden. Eine Reduktion der Leistungsspitze um 7 kW spart etwa 700 Franken pro Jahr.