In einer durchschnittlichen Sägerei und einem Hobelwerk entfällt etwa die Hälfte des Stromverbrauchs auf die Ventilatoren der Holztrocknungsanlage und die Heizungsanlage. Die eigentliche Holzbearbeitung macht nur etwa 10% des Elektrizitätsverbrauchs aus, weitere 10% gehen auf das Konto der Maschinenverluste und rund 20% wird für die Abfallentsorgung aufgewendet. In einem Hobelwerk besteht die Entsorgung aus der Späneabsauganlage, in einer Sägerei aus Kratzförderer, Vibrorinnen und Hacker.

Sägewerk Ziel Durchschnitt
20% 40% Holztrocknung
20% 25% Bearbeitungsmaschinen
5% 10% Absaugung, Entsorgung
5% 10% Heizungsinfrastruktur
8% 10% Diverse
2% 5% Druckluft
60% 100%  

Aufteilung der Stromverbraucher in einem Sägewerk. (Quelle: Analyse von 14 Betrieben Gloor, 1996)

Kennzahlen

Vergleichsgrösse Durchschnitt Zielwert
Stromverbrauch pro Festmeter (m³) Rundholz 25 kWh/fm 12 kWh/fm

Stromverbrauch inklusive Holztrocknung. (Quelle: Analyse von 14 Betrieben Gloor, 1996)

Energiesparmassnahmen

Prozess Massnahme Bemerkungen
Holztrocknung Bei Holztrocknungskammern kann man in der zweiten Trocknungsphase (unter 25% Holzfeuchte) die Drehzahl der Umluftventilatoren reduzieren, ohne dass dadurch ein Qualitäts- und Zeitverlust entsteht. Eine Halbierung der Drehzahl (Frequenzumrichter, polumschaltbare Motoren) verringert die Ventilatorleistung um den Faktor 8. Durch die Drehzahlabsenkung einer Trockenkammer (10 kW Ventilatorleistung) über die halbe Trockenzeit kann die Hälfte von 80'000 kWh/a (16'000 Franken) Strom eingespart werden. Die Installationskosten bezahlen sich innerhalb eines Jahres.
Auslastung Bei vielen Holzbearbeitungsmaschinen dominieren die Leerlaufverluste. Die Anlagen sind schon aus diesem Grund mit voller Leistung (Vorschubgeschwindigkeit) zu fahren und danach abzustellen. Mit langsamen Sägen (unter 4 m/min) spart man nicht Energie, sondern man vergeudet Zeit und Energie. Eine hohe Auslastung reduziert den spezifischen Energieverbrauch und erhöht auch die Produktivität.
Laufzeit reduzieren Auch bei kurzen Pausen sollten Anlagen abgestellt werden. Als Faustregel lohnt sich das Abschalten energetisch, wenn die Pause fünfmal länger dauert, als das Hochfahren. Zum Beispiel sparen täglich 10 Minuten weniger Leerlauf mit 10 kW Leistung etwa 400 kWh (80 Franken) Strom im Jahr.
Heizungsanlage Den Stromverbrauch der Heizung und Holztrocknung lässt sich meistens aus dem Niedertarifstromverbrauch ermitteln. Die Anlagenteile (Pumpen) sollten nur laufen, wenn Wärme benötigt wird. Eine 1 kW Umwälzpumpe kostet keine 1000 Franken und verbraucht rund 9000 kWh (1800 Franken) Strom pro Jahr.
Druckluftanlage Für die meisten Druckluftverbraucher reicht ein Netzdruck von 6 bar Überdruck. Vor allem in grösseren Anlagen stecken rentable Energiesparmöglichkeiten. Ab einer Kompressorleistung von 5,5 kW lohnt sich meistens eine Optimierung.
Absauganlage Durch die Anpassung der notwendigen Luftmenge an den aktuellen Bedarf lassen sich 40 bis 70% Strom einsparen. Energieeffiziente Neuanlagen sind nicht viel teurer als übliche Standardanlagen. Anlagen ab 7,5 kW Ventilatorleistung und Laufzeiten von mehr als 500 Stunden pro Jahr und sind genauer zu untersuchen.
Maschinen Eine gute Holzbearbeitungsmaschine hat eine geringe Leistungsaufnahme im Leerlauf, benötigt nur wenig Absaugleistung und keine weitere Infrastruktur wie Druckluft. Bei der Beschaffung von grösseren Maschinen mit Betriebszeiten von über 200 Stunden pro Jahr ist die Energieeffizienz zu berücksichtigen.
Blindstrom Wenn die Blindstromkosten 700 Franken pro Jahr übersteigen, lohnt sich oft die Anschaffung einer Blindstromkompensationsanlage. Schon ab 300 Franken Blindstromkosten kann eine Einzelkompensation in Frage kommen.
Leistungsspitze Eine automatische Lastoptimierung bei den Produktionsmaschinen ist selten möglich. Eine gegenseitige Verriegelung zum Beispiel mit Schlüsselschalter von Verbrauchern mit grosser Leistung kann mehr bringen. Möglichkeiten für die Automatisierung gibt es beim Hacker, der Holztrocknung, der Heizung und den Transportventilatoren.