In den letzten 40 Jahren hat sich die Anzahl elektronischer Geräte weltweit massiv erhöht. Bei den meisten Elektronikgeräten ist die abgegebene Nutzenergie sehr gering (Beleuchtung eines Bildschirms, die Schallenergie eine Soundanlage ...) bis nicht vorhanden. Man kann daher nicht von einem Wirkungsgrad sprechen.

Die meisten Elektronikgeräte verursachen keine Geräusche und man merkt gar nicht, wenn sie eingeschaltet sind, zusätzlich haben viele Geräte gar keinen Ausschalter mehr. Man hat festgestellt, dass bei einer Mehrheit der Geräte der Energieverbrauch ausserhalb der Nutzungszeit (Bereitschaft, Standby) dominiert. Um die Energieeffizienz für diese Aufgabenstellung zu erhöhen, gibt es zwei Möglichkeiten: Reduktion der Bereitschaftsverluste und Abschalten.

Das Bekanntwerden dieser Bereitschaftsverluste hat bei einigen Gerätekategorien eine massive Reduktion des Energieverbrauchs bewirkt. Es gibt heute schon Steckernetzteile mit Leerlaufverlusten um die 0,1 W (Jahresstromverbrauch unter 1 kWh).

100% Elektrische Energieaufnahme
20% Standby-Verluste ausserhalb der Arbeitszeit
20% Betrieb ohne am Arbeitsplatz zu sein
30% Betrieb ohne am Computer zu arbeiten
30% Verluste bei der Arbeit am Computer

Energiebilanz eines durchschnittlichen Computerarbeitsplatzes mit einer Leistungsaufnahme von 120 W und Standby-Verlusten von 10 W.

Kennzahlen

Gerät Betrieb Bereitschaft Jahresverbrauch
typisch gut typisch gut Grenzwert Zielwert
Computer mit Röhrenbildschirm 130 W 90 W 44 W 7 W 216 kWh/a 120 kWh/a
Computer mit Flachbildschirm 100 W 70 W 44 W 7 W 178 kWh/a 94 kWh/a
Notebook 25 W 15 W 8 W 2 W 48 kWh/a 26 kWh/a
Arbeitsplatzdrucker 20 W 10 W 5 W 2 W 22 kWh/a 5 kWh/a
Netzwerkdrucker 200 W 100 W 20 W 2 W 135 kWh/a 46 kWh/a
Kopierer 200 W 100 W 100 W 20 W 360 kWh/a 118 kWh/a
Büro Kaffeemaschine     50 W 25 W 479 kWh/a 189 kWh/a

Typische Stromverbrauchswerte von ausgesuchten Geräten aus der Norm
SIA 380/4, Tabellen 3.13 und 3.14.

Energiesparmassnahmen

Prozess Massnahme Bemerkungen
Netztrennung Elektrogeräte, welche längerfristig nicht gebraucht werden, sollten vom Netz getrennt werden. Wenn kein Hauptschalter vorhanden ist kann das Gerät einfach ausgesteckt werden. Es gibt es auch Steckerleisten mit eingebautem Schalter, mit Schalter an einem Kabelende wie eine Computermaus, mit Stromsensor an einem Anschluss (Master) welcher die anderen Steckdosen in der Leiste ausschaltet und solche mit Empfänger, welche über eine Fernbedienung ein- und ausgeschaltet werden können. Die Rentabilität hängt von der angeschlossenen Last ab. Zur Vermeidung von 1 Watt Bereitschaftsverlust kann über eine Betriebszeit von 5 Jahren 5 Franken investiert werden. Das heisst, zur Vermeidung von 15 W Dauerverlust zahlt sich eine Steckerliste für 30 Franken nach 2 Jahren aus. Die Netzfreischaltung reduziert auch die Brandgefahr und die Gerätezerstörung durch Überspannungen (Blitz).
Abschalten Geräte, welche kurzfristig nicht gebraucht werden, sollten abgestellt werden. Falls vorhanden, ist die Energiesparfunktion zu aktivieren.
Ein Computermonitor ist zum Beispiel innerhalb von wenigen Sekunden wieder in Betrieb.
Leider dauert das Hochstarten eines Computers immer noch sehr lange (1 Minute). Die Energiekosteneinsparung ist viel geringer als die Lohnkosten für die Wartezeit.
Geräteauswahl Wenn möglich, sollten energieeffiziente Geräte gekauft werden. Vor allem bei dauernd betriebenen Geräten (Server, Router ...) Geräte und vor allem auch Netzteile welche im Leerlauf warm werden, sind schlecht.

Bereitschaftsverluste einiger Elektrogeräte

Geräteart Typ Baujahr Betrieb Bereitschaft Aus Bemerkungen
Computer Asus Eee Box Ultra-Mini 2009 16 W 15 W 1,5 W nur Netzteil 0,2 W
NEXUS Core2 2007 100 W 72 W 3,0 W Betriebssystem MS Vista
DELL D 8300 2004 150 W   1,7 W  
DELL XPS T600 1996 70 W   2,6 W  
Beamer Pansonic PTAX100E 2007 240 W 0,2 W 0 W  
Digitalempfänger Telerätia 2006 8 W 8 W   nur Netzteil 0,1 W
Drucker HP 890C 1997   6 W 0,6 W  
Canon S750 2004   1,5 W 1,0 W  
Canon MP 830 2007   8 W 0,9 W  
Brother HL 760 1998   8 W 0 W  
Fernseher Philips 32 Zoll 1985 80 W 18 W 0 W  
Fotokopierer Toshiba 1550 1995   17 W 0 W mit Energiespartaste 16 W
Modem, Router ISDN Zyxel 2864I 1996 13 W 13 W 0,2 W  
ISDN Zyxel Ominet 1999 5 W 5 W   nur Netzgerät 1,9 W
ADSL Netopia 3357W 2001 8 W 8 W 2,2 W nur Netzgerät 2,2 W
WLAN-Router D-Link 2001 8 W 8 W   nur Netzgerät 1,3 W
Switch D-Link 2005 4 W 4 W   nur Netzgerät 1,5 W
Monitor CRT DELL 20 Zoll 1991 100 W 4 W    
DELL 17 Zoll 1996 73 W 0,1 W    
Monitor TFT HP 30 Zoll 2007 80 W 6 W 0,9 W Betrieb hell 140 W, dunkel 60 W
DELL 20 Zoll 2001 35 W 4 W   nur Netzgerät 0,8 W
DELL 19 Zoll 2004 25 W 3 W    
Netzgeräte Notebook Panasonic 2007 15 W 0,5 W   nur Netzgerät 0,4 W
Mobiltelefon HTC 2007 3 W 1,5 W   nur Netzgerät 0,2 W
Headset Logitech 2006 0,3 W 0,2 W   nur Netzgerät 0,1 W
Messgerät Fluke 43 2000 5 W 1,6 W   nur Netzgerät 0,8 W
Akkulampe Mitralux 1975   4 W   nur Netzgerät 2,2 W
Satellitenempfänger Phonotrend Analog 1993 15 W 15 W 8,0 W  
Technisat Digital 2004 11 W 11 W 6,8 W  
Dreambox 7000-S 2004 19 W 19 W 10,4 W  
Soundanlage Logitech Z-2300 2005 14 W 14 W 3,0 W mit Subwoofer
Panasonic X-10 2004 41 W 41 W 6,3 W mit Subwoofer und DVD Player
Spielkonsolen Nintendo 64 1996   1,5 W    
MS XBOX 2002   2,2 W    
XBOX 360 2005 180 W 2,4 W   Leerlauf 130 W, nur Netzgerät 0,4 W
Telefon ISDN NT1+2 2000 2 W 1,6 W    
Zentrale Top E614 2002   3,3 W    
DECT Gigaset S1 2002 2,3 W 0,1 W    
DECT Repeater 2002 2,6 W 2,6 W   nur Netzgerät 1,1 W
Videorecorder Sharp VD ME80 1999 15 W 13 W 3,9 W  
USV APC CS 500 2004   4 W    

Zusammenfassung gemessener Elektrogeräte mit EMU 1.24K durch Gloor.
Auffällig sind die hohen Bereitschaftsverluste von Router und Fernsehempfänger.