Das Kochen ist nur ein Teil der Zubereitung von Speisen. Mit dem Kochen verknüpft ist auch das Warmwasser für die Reinigung des Geschirrs und Besteckes, die Kühlung der Lebensmittel, die Lüftung der Küche und die Warmhalteeinrichtungen für die Teller und Speisen.

Grundsätzlich geht es beim Kochen darum, Speisen für eine gewisse Zeit einer bestimmten Temperatur auszusetzen. Ohne Abwärmenutzung (welche beim Kochen nicht angewendet wird) kann man davon ausgehen, dass ein Lebensmittel aus dem Kühlschrank von 5 °C auf 100 °C erwärmt wird. Für 1 kg Wasser währen dazu 0,11 kWh erforderlich. Praktisch mit allen Verlusten ist es oft das 10-fache.

100% Elektrische Energieaufnahme
5% Verluste im Kochherd (Strahlung der Platte ..)
25% Aufheizverlust Kochgerät
5% Abstrahlungsverluste Kochgefäss
15% Konvektionsverluste über die Luft
35% Dampfverluste vom Kochgut
15% Wirksame Nutzenergie fürs Kochen

Leistungsbilanz beim Kochen in einer passenden Pfanne.
(Quelle: Schätzung Gloor)

Kennzahlen

Vergleichsgrösse Durchschnitt Zielwert
Elektrizitätsaufwand für 1 kg Lebensmittel 0,8 kWh/kg 0,2 kWh/kg

Diese Werte können je nach Menu stark variieren.
(Quelle: Schätzung Gloor)

Energiesparmassnahmen

Prozess Massnahme Bemerkungen
Ein- und Ausschalten Kochfelder erst kurz vor dem Kochen einschalten und vor dem Ende des Kochens abschalten. Das ist die einfachste Methode.
Kochherd Am besten ist ein Induktionsherd, welcher aber spezielle Pfannen erfordert.
Verchromte Platten sind oft zu reinigen, damit die Abstrahlung gering bleibt,
Beim Induktionsherd muss nur die Pfanne und nicht der Herd geheizt werden. Ohne Pfanne gibt es nur ein geringer Stromverbrauch, trotz eingeschaltetem Herd.
Pfannen Nur so gross wie nötig wählen. Je kleiner das Kochgerät ist, desto weniger Wärme geht verloren.
Bei längeren Kochzeiten wärmegedämmte Pfannen (mit Deckel) verwenden.
Die Einsparung ist etwa proportional zur Kochzeit.
Deckel Eine abgedeckte Pfanne verbraucht viel weniger Energie, wenn die Temperatur nicht zu hoch ist (Dampfaustritt). Wird aus Stress und Bequemlichkeit nur selten praktiziert.
Planung Eine heisse Pfanne oder Platte kann für die nächste Mahlzeit verwendet werden.  
Steamer Der Steamer ist ein energieeffizientes Kochgerät, wenn er nicht zu früh eingestellt wird, mit dem richtigen Programm betrieben und nach dem Gebrauch wieder abgestellt wird.
Fettfiltersysteme und Dichtungen regelmässig reinigen.
Eine "Energiesparschaltung" reduziert nur die Leistung, es dauert länger und braucht etwa gleichviel Energie.
Energieeffiziente Steamer haben eine gute Wärmedämmung, auch bei der Verglasung der Schichtfenster.
Gute Geräte haben eine Vorwärmung des Leitungswassers über eine Abwärmenutzung aus dem Kondensationswasser.
Mikrowelle Die Mikrowelle ist für das Aufwärmen von gekochten Speisen sehr energieeffizient. Es gibt praktisch keine Aufheizverluste, die Energie geht direkt ins Kochgut.
Gasbetrieb Es gibt auch viele Kochgeräte, welche mit Gas betrieben werden können. Der Betrieb von thermischen Geräten ist mit Erdgas ökologisch sinnvoller, als mit Elektrizität. Ein Gaskocher hat 80% Wirkungsgrad, eine fossiles Kraftwerk nur 30 bis 50%.
Spitzenleistung Grössere Geräte mit Speichermasse können zur Vermeidung einer Leistungsspitze kurzzeitig ausgeschaltet werden.
Die Leistung wird auch mit gasbetriebenen Kochgeräten reduziert.
Es gibt Geräte welche für über 10 Minuten die Wärme halten.
Abwärmenutzung Die Abwärme aus der Schwadenabluft (120 °C) und wenn vorhanden aus dem Raugas (250 ° C) kann mit Wärmetauscher für die Warmwasseraufbereitung oder Heizung verwendet werden. Investitionskosten von 10 bis 20 Tausend Franken. Abwärmenutzung von etwa 10% (nur Schwaden) bis 20% (Schwaden und Rauchgas) der verbrauchten Ofenenergie.

Weitere Informationen

  • Fallstudie Testküche, RAVEL, 1992, 724.397.13.52 D
  • ENAK - Energetischer Anforderungskatalog an Geräte für die Verpflegung und Beherbergung
  • GastroSuisse - Zürich