Heute gibt es wegen den gesetzlichen Auflagen viele Metzgereien, in denen nicht mehr geschlachtet wird. Es gibt auch einen Trend Richtung Partyservice, wodurch mehr Kochgeräte eingesetzt werden.

Metzgerei Ziel Durchschnitt
30% 50% Kälteanlagen
15% 25% Warmwasser
7% 10% Kochen
8% 10% Diverse, Maschinen
4% 5% Beleuchtung
64% 100% Summe Stromverbrauch

Aufteilung des Stromverbrauchs in einer Metzgerei mit Verkaufsraum. (Quelle: 2 Grobanalysen von Gloor, 1998/2007)

Kennzahlen

Vergleichsgrösse Quelle Durchschnitt Zielwert
Stromverbrauch pro m² Fläche und Jahr ewz 700 kWh/m²a 400 kWh/m²a
Stromverbrauch pro Mitarbeiter und Jahr ewz 17 MWh/Ma 10 MWh/Ma
Stromverbrauch pro kg Fleisch ohne Verkaufsraum WKA 0,7 kWh/kg 0,2 kWh/kg
Stromverbrauch pro kg Fleisch mit Verkaufsraum Gloor 1,5 kWh/kg 0,8 kWh/kg

Der spezifische Stromverbrauch pro Mitarbeiter hat die geringste Streuung. Die Zielwerte sind Schätzungen von Gloor.

Energiesparmassnahmen

Prozess Massnahme Bemerkungen
Warmwassertemperatur Für die Hygiene und zur Einsparung von Reinigungsmitteln reicht eine maximale Warmwassertemperatur von 65 °C. Höhere Wassertemperaturen verursachen höhere Energiekosten und mehr Kalkablagerungen.
Warmwasser In den Kälteanlagen einer Metzgerei fällt soviel Abwärme an, dass damit das Warmwasser vorgeheizt werden sollte. Kombikammern, Kochkessel, Brühkessel und Reinigungsgeräte sollten auch an das Warmwassernetz angeschlossen werden. Je nach den Kosten für die aktuelle Warmwasseraufbereitung.
Kälteanlagen Reinigung der Verdampfer und Kondensatoren, Kontrolle der Kühlraumdichtheit, Optimierung der Einstellung, Nachtabdeckung von Kühlmöbel, Abwärmenutzung. Einsparmöglichkeiten bis 50% sind möglich.
Gebäudeheizung aus Abwärme Nebst der Abwärmenutzung für die Warmwasseraufbereitung bleibt oft noch genug Wärme zum Heizen des Gebäudes übrig. Zusätzlich ergibt sich die Möglichkeit mit einer Wärmepumpe Abwärme aus dem reichlich anfallenden Abwasser zu beziehen. Je nach Zustand und den Betriebskosten der aktuellen Gebäudeheizung.
Lüftungsanlage Mit einer geregelten Lüftungsanlage lässt sich die Zu- und Abluft der Metzgerei stufenlos einstellen. Mit einer Abwärmenutzungsanlage könnte in der kalten Jahreszeit auch noch die Abwärme genutzt werden. Anlagen ab 2 kW Ventilatorleistung und Laufzeiten von mehr als 500 Stunden pro Jahr und genauer zu untersuchen.
Räucherkammer Die meisten Räucherkammern sind elektrisch beheizt. Der Holzrauch wird in einem speziellen Räucherapparat erzeugt. Stromsparmöglichkeiten stecken im Warmwasseranschluss und im optimalen Betreiben. Räucherkammern können auch vermehrt in der Niedertarifzeit betrieben werden (Schaltuhr).
Reinigung Für die tägliche Reinigung ist ein Hochdruckdampfgerät besser geeignet als ein Wasserschlauch, wenn nach einem effizienten Reinigungsplan vorgegangen wird. Einsparung von Wasser, Reinigungsmittel und Arbeitszeit.
Druckluftanlage Für die meisten Druckluftverbraucher reicht ein Netzdruck von 6 bar Überdruck. Druckluftanlagen sollten ausserhalb der Arbeitszeit automatisch abgestellt werden. Ab einer Kompressorleistung von 5,5 kW lohnt sich meistens eine Optimierung.
Beleuchtung Mit Bewegungsmelder kann das Ein- und Ausschalten des Lichtes in Lagerräumen automatisiert werden. Einsparung von Energie und Zeit.
Leistungsspitze in Metzgereien kann bei einer Leistungsspitze die elektrische Energiezufuhr an Kochkessel, Kombikammer, Kälteanlage und Boiler problemlos für einige Minuten durch eine automatische Lastoptimierung unterbrochen werden. Alternativ kann auch eine gegenseitige Verriegelung von Verbrauchern mit grosser Leistung schon viel bringen. Ab 60 kW Spitzenleistung können Lastoptimierungsgeräte wirtschaftlich eingesetzt werden.
Verkaufsraum Die Energiesparmöglichkeiten stecken in der Beleuchtung und in den Kühlvitrinen. Energieeinsparungen bis 30% sind möglich.